Atempädagogik

Der Atem ist eine lebenserhaltende vitale Funktion. Er wird durch das vegetative Nervensystem gesteuert und reagiert daher auf alle inneren und äußeren Reize, wie Stress und unterdrückte Gefühle, etc.. Es kommt dabei zu Veränderungen der Atembewegungen, Verspannungen und Speicherungen von täglichen „traumatischen“ Erlebnissen im Körper. Dadurch erworbene dysfunktionale Hyperventilationsatemmuster können längere Zeit gespeichert bleiben und ungünstige Auswirkungen auf verschiedene Stoffwechselvorgänge im Körper sowie die Atemorgane haben.

 

Integrative Atempädagogik ist eine körpertherapeutische Methode.           

Unter Anleitung lernt der Klient achtsam seinen Atem wahrzunehmen und in Form von verbundenen Atemzügen intensiver zu atmen. Dadurch verändert sich die Hirnaktivität, tiefe mentale Entspannung wird möglich. Zugleich wird der Körper durch die Konzentration auf die Atembewegungen wahrgenommen. Tiefliegende körperliche Spannungsmuster beginnen sich aufzulösen, diesen zu Grunde liegende Gefühle werden wahrnehmbar, können entsprechend ausgedrückt und daher besser verarbeitet werden. Intuitionen, Erkenntnisse oder Denkakte, die die innere Weiterentwicklung des Klienten fördern, können sich daraus ergeben.

 

Durch die Buteyko-Atemmethode wiederum erlernt der Klient seine Atemtiefe und seine Atemfrequenz zu reduzieren und der jeweiligen Situation entsprechend mit möglichst geringem "Atemaufwand" leistungsfähig zu sein. Vermehrtes Abatmen von CO2 (Hypokapnie) mit unangenehmen Folgen, wie Schwindel, Tinnitus, Kopfschmerz, verschwommenes Sehen, Atemnotgefühl, Druck auf der Brust, Bluthochdruck etc. können dadurch verringert werden. Ebenso kann die bewusst gering dosierte Atmung als Skill zur Distanzierung von vereinnahmenden Gefühlen hilfreich sein. Insbesonders stressbedingte Hyperventilation kann in kurzer Zeit wahrgenommen und reguliert werden. Die Buteyko-Atemtechnik findet durch die Verbesserung der O2-Aufnahme in den Zellen (Bohreffekt) auch Einsatz im Rahmen von sportlicher Leistungssteigerung.

 

Wirkungsmerkmale der Atempädagogik:

  • Verbesserung der vegetativen Selbstregulation und Stressbewältigung
  • Verbesserte Vitalität und Leistungssteigerung durch erhöhte Sauerstoffzufuhr
  • Ausatmen von Toxinen und Schlacken
  • Körperliche Entspannung 
  • Mentale Entspannung 
  • Lösung körperlicher und seelischer Blockaden
  • Bewusstheit durch Achtsamkeit 
  • Stärkung des Urvertrauens
  • Stärkung der Beziehungsfähigkeit zu sich selbst durch Arbeit mit dem eigenen Körper
  • Zugang zu unterdrückten Gefühlen und Möglichkeit von Gefühlsausdruck
  • Regulation und Distanzierung von vereinnahmenden Gefühlen
  • Zugang zu inneren, unbewussten Abläufen

 

Nach (fach-)ärztlicher Abklärung und ergänzend zur ärztlichen oder therapeutischen Behandlung kann Atempädagogik auch bei folgenden Beschwerden eingesetzt werden:

  • Stress – Überlastung – Burnout 
  • Muskulären Verspannungen
  • Schlaf- und Konzentrationsstörungen
  • Psychosomatischen Beschwerden
  • Unruhe, Nervosität
  • Ängsten 
  • Panikattacken
  • Zwängen
  • Depressionen

 

Atempädagogik-Atemtherapie ist im Einzel- oder Gruppensetting durchführbar.

Bei Patienten mit akuten Psychosen, Schizophrenie, schweren kardiovaskulären Erkrankungen, Bluthochdruck, schweren pulmonalen Erkrankungen, Glaukom und Epilepsie und bei Schwangerschaft ist vor der Atemtherapie eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt dringend zu empfehlen.

 

Atempädagogik hat das Ziel wirkungsvoll Stress zu reduzieren, Entspannung und Wohlbefinden zu fördern und die Selbstheilungskräfte zu aktivieren